23. Mai 2017
Ich hatte schon immer die Absicht, einige Zeit im Ausland zu verbringen. Als sich mir die Chance für ein Expatriation Programm bot, fiel mir die Entscheidung leicht.
Eine Wohnung zu suchen, ohne vor Ort zu sein und ohne eine Telefonnummer vor Ort zu haben, stellte sich zu Beginn als sehr schwierig heraus. Das war auch der Hauptgrund dafür, dass ich letztendlich erst dann meine Wohnung gefunden hatte, als ich schon vor Ort war. Mit dieser war ich wirklich zufrieden, vor allem weil sie im Zentrum von Barcelona lag und erst neu renoviert wurde.
Im Zentrum zu wohnen bedeutete aber auch, dass man auf dem Weg ins Büro ziemlich viel Zeit für öffentliche Verkehrsmittel zu opfern. Fast eine Stunde für eine Richtung - eigentlich zu viel Zeit für mich, was der Grund war, warum ich mir einen Motorroller gekauft habe. Die beste Entscheidung, die ich getroffen habe, denn dadurch konnte ich dann gemütlich durch Barcelona fahren und all die schönen Details der Stadt erkunden, immer mit einem Lächeln im Gesicht. Auch wenn ich sagen muss, dass die Leute wie verrückt fahren (la gente est muy loca), hatte ich meinen Fahrstil leicht an ihre Gewohnheiten angepasst und fühlte mich seither sicherer. Außerdem habe ich dadurch eineinhalb Stunden pro Tag gespart, wertvolle Zeit, die ich für bessere Dinge nutzen konnte. Zum Beispiel für ein paar Tapas mit einigen Kollegen und Freunden nach der Arbeit.
Neben der Arbeit (die ich wirklich sehr mochte), hatte ich viele Besuche von Freunden und Familie aus der Heimat, die ich sehr genossen habe. Allerdings hat Barcelona so viel zu bieten, dass einem auch wenn man etwas Zeit alleine verbringt nie langweilig wird, weil es immer etwas Neues zu entdecken gibt. Die Wochenenden nutzte ich auch zum Reisen, nicht nur um Spanien, sondern auch andere Länder zu entdecken, da die Verbindungen von Barcelona aus wirklich gut und manchmal auch günstig waren. Also hatte ich hier wirklich eine gute Zeit.
ARBEITSZEITEN
Die meisten spanischen Kollegen beginnen ihren Arbeitstag etwas später als die österreichischen Kollegen, haben daher auch eine spätere Mittagspause und beenden ihren Arbeitstag später - daran sollte man denken, wenn man Meetings plant.
MEETINGDAUER
Es ist bereits öfter passiert, dass ein Meeting, das ursprünglich für 1 Stunde angesetzt war, tatsächlich 2 Stunden gedauert hat.
DISKUSSIONEN
Die Leute hier lieben es, zu diskutieren. Wenn es eine nationale Sportart des Diskutierens gäbe, wette ich, dass die Spanier darin hervorragend wären. Einerseits kommt man dadurch manchmal zu besseren Lösungen, weil man mit der Bereitschaft zur Diskussion sein Umfeld täglich herausfordert. Auf der anderen Seite bedeutet Diskutieren aber auch Zeit. Manchmal können Meetings dadurch ziemlich ineffizient werden, weil man sich in Details verliert und über Dinge diskutiert, die vielleicht nicht notwendig sind.
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